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Kreativität in der Trauer

«Kreativ? Nein, das bin ich nicht.» Könnte diese Aussage von dir kommen? Ich kann dir versichern, kreativ ist jeder Mensch. Die Ergebnisse sehen unterschiedlich aus. Aber das ist keine Frage der Kreativität. Es gibt bestimmt Menschen, die mehr Gespür für schöpferisches Tun haben. Das heißt aber nicht, dass andere Menschen nicht kreativ sind. Dies vorweg.

Dr. Jorgos Canacakis (1935-2024), Diplompsychologe, Psychotherapeut, Opernsänger und Trauerfachmann, hat sich eingehend mit der Verbindung zwischen Trauerverarbeitung und Kreativität auseinandergesetzt.

Jorgos Canacakis hat bei der Begleitung von vielen Trauernden festgestellt, wie heilsam die Kreativität in der Trauer sein kann. Diese kann in vielen verschiedenen Formen ausgelebt werden. Die kreative Betätigung hilft den Menschen in Einklang zu bringen und schafft Verbindung. Er schreibt dazu:

«Schöpferisch tätig zu sein ist eine menschliche Eigenschaft und eine grosse Fähigkeit. Kunstempfinden gehört zum Menschen; man braucht sie sich nicht erst anzueignen. Diese Fähigkeit zum schöpferischen Tun, zur Kunst erlaubt es dem Menschen, auch Unerlaubtes, Beeindruckendes, Unsagbares, Unfassbares, Irrationales auszudrücken und ihm eine Form zu geben. Kunst verbindet und versöhnt Körper, Gefühle, Sinne, Visionen, Fantasien, Mensch und Mensch, Mensch und Natur, Mensch und Materie.»
Aus dem Buch «Ich sehe deine Tränen» von J. Canacakis, S. 174-175

Das Schöpferische kann dem Menschen helfen, seine Gefühle auszudrücken, ohne die richtigen Worte, oder überhaupt Worte finden zu müssen. Unsagbares kann Ausdruck finden. Die Selbstwirksamkeit kann dem Menschen in der Verarbeitung seines Verlustes eine große Hilfe sein. Das Schaffen, das Können, das Tun sind besonders wichtig. Dadurch werden Menschen befähigt und bestärkt.

Canacakis betont zudem auch den Wert der Begleitung in dieser Kreativität durch Anleitung und Vorbereitung. Durch den kreativen Prozess im Kleinen, im Schöpferischen, im Handwerklichen, erlebt die trauernde Person eine Analogie, die auch in ihrem Leben und in ihrer Trauer vorkommen wird. Etwas Geliebtes ist nicht mehr so da, wie es war. Es wandelt sich.

Ciao Mythen und Märchen!

Hallo echtes Trauerwissen!

Ein Rat von Jorgos Canacakis lautet:

«Suche Möglichkeiten des Ausdrucks. Du solltest dir Formen für deinen Trauerschmerz suchen. Die Formgebung ordnet deine Trauer, macht sie dir bewusster, transparenter und sogar sichtbar, hörbar und fassbar. Wenn du im Trauerschmerz bist, lass ihn fließen und gib dem Fluss Papier, Stift und Bewegung. […] Die Wege des Ausdrucks, die dir zur Verfügung stehen sind vielfältig. Du kannst Schöpfer, Künstler, Erlebender, Zuschauer deiner Formgebung sein. Probiere es, ohne besondere Erwartungen zu haben und ohne das Ergebnis deines kreativen Schaffens zu bewerten. Überrasche dich selbst mit deinen Möglichkeiten. Schaue dir das Produkt noch einmal an, führe einen Dialog mit ihm und lass es dir auch antworten.»
Aus dem Buch «Ich sehe deine Tränen» von J. Canacakis, S. 265

Jorgos Canacakis ermutigt zur Kreativität, zum Ausdruck, zum Versuch, zur Anerkennung des Geschaffenen. Ermutigung, liebevoller Umgang mit den eigenen Talenten, Anerkennung des Talents, das in ein jedem von uns schlummert.

Hast Du Lust bekommen, kreativ zu werden? Hier ein paar Ideen:

  • Sammle Fotos und mache daraus eine Collage
  • Suche bei einem Spaziergang Naturmaterialien und lege daraus ein Mandala
  • Nähe aus einem Vorhang des alten Zuhauses ein Erinnerungskissen für eine Person, die in ein Altersheim umzieht
  • Nimm Stifte und ein Papier und schreibe deine Gedanken auf
  • Singe ein Lied, das dir viel bedeutet
  • Suche aus einem Lied oder Gedicht deine Lieblingszeile aus und schreibe dazu passend ein Gedicht
  • Geh mit deiner Fotokamera oder deinem Handy auf einen Streifzug durch die Natur und fotografiere was dein Herz erfreut
  • Nimm Papier, Wachsmalstifte oder Buntstifte und versuche mit verschiedenen Farben Gefühlslagen darzustellen
  • Koche dein Lieblingsessen und lade liebe Menschen zum Essen ein
  • Verziere eine Kerze mit Wachsplatten oder Wachsmalstiften
  • Sammle Familienrezepte und drucke sie als Buch

Ich wünsche dir viel Freude in der Kreativität. Hab Mut und versuch es. Du kannst das.
Denke daran: Das Ergebnis muss weder bewertet, noch verglichen werden.

Wenn du dir Begleitung in deinen kreativen Prozessen wünschst, helfen wir Trauerbegleiter*innen dir gerne dabei. Wir inspirieren und unterstützen dich. Bestimmt findest du auf unserer Homepage oder in deiner Umgebung Möglichkeiten für Workshops oder Kurse.

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