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Trauerkultur als Schlüssel zu einem tieferen Trauer-Verständnis

Trauerkultur als Schlüssel zu einem tieferen Trauer-Verständnis

Der Kulturbegriff ist schwer zu definieren, da ihm zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Kontexten und in verschiedenen Disziplinen verschiedene Bedeutungen zugeschrieben wurden beziehungsweise werden. Kurz gesagt lassen sich unter dem Begriff Kultur gemeinsame Handels- und Denkweisen fassen, die sich in einer Gemeinschaft entwickelt haben. Kultur ist allerdings nie ‚abgeschlossen‘, sondern immer im Wandel. Kultur hat dabei viele wichtige Funktionen: Sie vermittelt Werte, über die wir uns identifizieren können und schafft so Identität. Kultur verbindet Menschen miteinander und fungiert als Kommunikationsmedium, denn durch sie und mit ihr können wir uns austauschen und verständigen.

Sterben, Tod und Trauer sowie der Umgang damit sind wichtige kulturelle Aspekte.

Die ihnen zugrunde liegenden Werthaltungen und Denkmuster spiegeln sich unter anderem im Umgang mit Sterbenden und Verstorbenen, in den Bestattungsritualen sowie unserer Erinnerungskultur. Dies beschreibt zum Beispiel die Kulturwissenschaftlerin Gisela Schiller, „denn in der Einstellung zum Tode findet man die kollektiven wie die individuellen Lebenszusammenhänge in außergewöhnlicher Weise geschlossen vor. Das Verhältnis einer Gesellschaft zu Tod und Sterben, die Frage nach dem Verbringen der Leiche prägt auch die Vorstellungen vom Leben in dieser Gesellschaft. Die so geäußerte Grundhaltung sagt mehr über den Zustand einer Gesellschaft aus als andere kulturelle Erscheinungen.“[1]

Trauer ist zuallererst ein höchst individueller Prozess. Trotzdem ist sie kulturell geprägt. Darüber hinaus hat Trauer auch einen systemischen Bezug. Wie ein Individuum trauert, hängt also nicht nur von ihm selbst ab, sondern auch von der Frage, in welcher Gesellschaft es geprägt wurde und wie die Menschen in seinem System trauern und trauerten.

Ciao Mythen und Märchen!

Hallo echtes Trauerwissen!

Aufgrund von sich wandelnden sozialen Strukturen werden die Gemeinschaften, in denen wir leben, immer kleiner. Der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer ist aktuell eher tabuisiert. Trauer wird so immer mehr zur Privatsache und tendenziell immer weniger geteilt. Die verschiedenen Bezüge zeigen jedoch, dass es gar nicht so einfach ist, Trauer mit sich allein auszumachen. Denn um unsere Trauer zu verstehen, ist es wichtig, ins Außen zu gehen.

Welche Kulturen haben mich geprägt? Wie trauern die Menschen in meiner Gesellschaft?

Wie trauern und trauerten die Menschen in meinem System? All diese Fragen können helfen, unsere Trauer zu verstehen und sie kennenzulernen. Und dies wiederum kann helfen, besser mit der Trauer umzugehen. Die Auseinandersetzung mit Kultur kann aber nicht nur unser Verständnis über Trauer erhöhen. Wenn wir Kultur als Gemeinschaft (er)leben können uns ihre Funktionen darüber hinaus im Trauerprozess unterstützen.

Wenn es dir schwerfällt, diese Fragen zu beantworten, dann wende dich gerne an eine Trauerbegleiterin! Wir sind dafür da, neue Perspektiven auf deine Trauer zu werfen und dich in deinem Trauerprozess zu begleiten.


[1] Schiller, Gisela: Der organisierte Tod. Beobachtungen zum modernen Bestattungswesen. Düsseldorf 1991, S. 20.

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