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Wie Trauer auf den Körper wirkt

TrauerKörper

Wie Trauer auf den Körper wirkt

Neben den emotionalen Belastungen können körperliche Symptome der Trauer es zusätzlich schwierig machen, den Alltag zu bewältigen.

Es ist für viele erstaunlich, wie körperlich Trauer sein kann. Sie wirkt sich neben den facettenreichen Emotionen durch eine Vielzahl körperlicher Symptome aus. Dabei können sich Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen, gesteigerter Hunger oder Appetitlosigkeit und daraus folgende Verdauungsprobleme zeigen. Auch bei körperlichen Erscheinungen gilt: jeder Mensch trauert anders. Das bedeutet, es können keine, eine Kombination aus vielen oder einzelne körperlichen Symptome in der Trauer aktiv werden.   

Warum kann Trauer körperliche Symptome hervorrufen?

Trauer bedeutet also Stress für den Körper. Es ist bekannt, dass zu viel Stress eine Belastung für die Gesundheit darstellt. Trauer kann das Immunsystem schwächen: Entzündungen und die allgemeine Infektanfälligkeit können zunehmen, bestehende (chronische) Krankheiten können sich verschlimmern oder auch neue entstehen lassen.

Was sind die „üblichen“ körperlichen Symptome in Trauer?

Verdauungsbeschwerden und Gewichtsveränderungen sind häufige körperliche Symptome in der Trauer. Ein Trauerfall setzt häufig die Essgewohnheiten und -routinen außer Kraft und kann damit vorübergehende Verdauungsprobleme wie Verstopfung, Durchfall, Magenschmerzen bis hin zu Übelkeit und Erbrechen verursachen.

Ciao Mythen und Märchen!

Hallo echtes Trauerwissen!

In den Tagen, Wochen und Monaten nach einem Todesfall nehmen viele Menschen ein paar Kilos zu. Bewegungsmangel, durch Kraftlosigkeit, ein gesteigerter Hunger auf Snacks  –  ein „Überessen aus Kummer“ können eine Rolle dabei spielen.

Gleichzeitig gibt es genauso viele Menschen, die in der Trauer ihren Appetit verlieren und zu wenig essen. Vor allem in den ersten Tagen und Wochen nach dem Tod können die unzähligen organisatorischen Notwendigkeiten und Details, die entschieden werden müssen, zusätzlich vom Essen ablenken und es einfach vergessen lassen.

Schmerzen, körperliches Unbehagen oder Krankheit

Die Erfahrung, einen Todesfall zu betrauern, kann echte Schmerz- und Gefühle von Unbehagen, Kopfschmerzen oder Migräne, Brustschmerzen, Schweregefühl in den Gliedmaßen, Verspannungen wie Schmerzen im Nacken, Rücken, Gelenken oder diffuse Muskelschmerzen verursachen.

Es ist bekannt, dass Menschen, die bereits ein hohes kardiovaskuläres Risiko haben, in den Tagen nach dem Tod einer wichtigen Person ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt haben könnten.

Einige Trauernde berichteten auch von Mundtrockenheit, Lärmempfindlichkeit, von einem Kältegefühl oder von frösteln, Engegefühl im Hals oder in der Brust, Kurzatmigkeit und z. B. verstärkten Allergiesymptomen.

Schlafprobleme

Trauernde klagen oft über Schlafprobleme. Schlaflosigkeit beraubt uns von der dringend notwendigen Erholung und beeinträchtigt auf Dauer die körperliche Koordination, die kognitive Funktion und den Blutdruck.

Schlafen bietet aber auch für viele Trauernde einen Zufluchtsort, dem Schmerz der Trauer vorübergehend zu entkommen. Bei „zu viel“ Schlaf am Stück oder über den ganzen Tag kann es weitere Energie zehren und sie auf Dauer lethargischer fühlen lassen.

Trauerkörper-Grafik
TrauerKörper – Wie Trauer auf den Körper wirkt | TTF-Bo Hauer

Was kann man tun

Der wichtigste Weg, wie du dir in der Trauer selbst helfen kannst, ist, dich um dich selbst und deine Bedürfnisse zu kümmern. Viele der körperlichen Auswirkungen von Trauer entstehen, weil wir durch den Stress nicht mehr gut auf die Bedürfnisse unseres Körpers achten können. Hier sind einige gute Möglichkeiten, wie du dich selbst entlasten kannst.

Trinken nicht vergessen

Trinke verteilt über den Tag ausreichend und vermeide übermäßigen Alkoholkonsum. Alkohol wirkt harntreibend und kann den Körper zusätzlich dehydrieren. Wenn du allgemein dazu neigst, das Trinken zu vergessen, verteile zu Hause und/oder in der Arbeit einige gefüllte Gläser, um dich damit daran zu erinnern.

Bewegung hilft

Wenn du vorher regelmäßig Sport getrieben hast, versuche das an dein Energielevel angepasst, so weit wie möglich fortzusetzen. Und wenn du z. B. einen sitzenden Lebensstil führst, nimm dir jeden Tag etwas Zeit für moderate Bewegung, wie z. B. spazieren gehen, Dehnungsübungen oder mit dem Hund Gassi gehen.

Das kann dabei helfen, besser zu schlafen, Muskelverspannungen oder -beschwerden vorzubeugen und auch deine Stimmung etwas zu entlasten.

Viele kleine Mahlzeiten

Unabhängig davon, ob du zu der Gruppe der Trauernden gehörst, denen es schwerfällt, eine Mahlzeit einzunehmen, auch wenn sie Hunger haben oder mehr (hochkalorisches wie Süßigkeiten) isst als gewohnt, verteile mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag.

Es dürfen Lebensmittel dabei sein, die dir guttun und auch leicht verdaulich sind. Achte aber darauf, dass auch nahrhafte Lebensmittel ein Teil deiner Mahlzeiten sind, um deinen Energieverlust ausgleichen zu können.

Wenn dir die Zeit oder Energie fehlt, um Lebensmittel einzukaufen und oder zu kochen, bitte jemanden darum, das zu übernehmen.

Sich ausruhen ist wichtig

Während der Trauer ist häufig unser gewohnter Schlafrhythmus gestört. Einige fühlen sich trotz einem vermehrtem Schlafbedürfnis nicht ausgeruht und andere finden einfach keinen Schlaf. Versuche, so weit wie möglich, deine regelmäßige Schlafenszeit-Routine beizubehalten oder entwickle einen eigenen Zeitplan dafür. Es ist hilfreich, Ablenkungen durch z. B. Fernsehen, Tablet oder ein Mobiltelefon zu minimieren. Es kann auch helfen, das Schlafzimmer gut zu verdunkeln. Versuche außerdem, koffeinhaltige Getränke mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen zu vermeiden.

Trauer ist emotional und körperlich

Menschen können Trauer sowohl auf emotionaler wie auch auf körperlicher Ebene erleben, was ein normaler Teil des Trauerprozesses ist.

Es gibt nicht den einen richtigen, schnellen oder einfachen Weg, um der Trauer und auch den körperlichen Auswirkungen zu begegnen. Allerdings kann man den eigenen Körper mit den genannten Möglichkeiten etwas in dieser Zeit entlasten. Achte darauf, ausreichend Flüssigkeit zu dir zu nehmen, körperlich aktiv zu sein, auf die Ernährung und auf Ruhepausen.

Viele dieser Symptome klingen in der Regel mit der Zeit allmählich von selbst ab. Wenn es jedoch ernsthafte Beeinträchtigungen gibt oder länger anhaltende Beschwerden, scheue dich nicht mit (d)einem Arzt zu sprechen, um bestehende körperliche Ursachen nicht zu übersehen und deshalb unbehandelt zu lassen.

 *Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ 

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